Die Medina von Fès – UNESCO-Weltkulturerbe
Fès ist die älteste und bedeutendste der vier Sultansstädte Marokkos. Seit 1981 gehört die Medina zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier befindet sich die El-Kairaouine-Universität, die älteste Hochschule der islamischen Welt. Das älteste Viertel, Fès el Bali, stammt aus dem 9. Jahrhundert und beherbergt viele kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten. Hinter unscheinbaren Fassaden verbergen sich prachtvolle Bauten, Schulen, und das berühmte Färber- und Gerberviertel. Fès, die zweitgrößte Stadt Marokkos, ist ein religiöses und geistiges Zentrum.
Sehenswürdigkeiten von Fès
Die Altstadt von Fès ist von einer Stadtmauer mit zwölf Toren umgeben. Die Medina besteht aus dem Andalusier- und dem Kairaouineviertel, getrennt durch den unterirdischen Fluss Qued Fès. Beide Viertel sind in zehn eigenständige Quartiere unterteilt, mit jeweils einer Hauptmoschee, einer Koranschule, einem Souk, einem Brunnen und einem Hamam.
Moulay Idriss II. und El Kairaouine
Die Zaouia de Moulay Idriss II., das Grabmal des Stadtgründers und Schutzpatrons, ist ein wichtiges Wallfahrtsziel und für Nicht-Muslime nicht zugänglich. Die Moschee El Kairaouine, gegründet 857, ist eine der ältesten und größten Moscheen Marokkos und wurde 956 zur Universität. Sie bietet Platz für 22.000 Gläubige auf einer Fläche von knapp 6.000 Quadratmetern.
Place Boujeloud
Ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung des Kairaouine-Viertels ist die Place Boujeloud. Vom Dreibogentor aus sieht man das Minarett der Medersa Bou Inania, der größten merinidischen Moschee. Die Moschee beeindruckt mit Bronzeplatten, Fayencekacheln, Onyx und Marmor sowie prächtig geschmückten Wänden und Decken.
Gerber- und Färberviertel
Das Gerber- und das Färberviertel sind bedeutende Touristenattraktionen. Von Dachterrassen aus hat man einen guten Überblick über die Arbeitsplätze der Gerber, die Tierhäute traditionell verarbeiten. Im Färberviertel werden Baumwolle und Wolle in kleinen Werkstätten gefärbt und auf der Straße getrocknet.
Fès el Jdid
Auch Fès el Jdid stammt aus dem Mittelalter. Der Dar el Makhzen, der Königspalast, dominiert das Viertel, das zudem das ehemalige Judenviertel, Souks und Wohngebiete umfasst. Das Museum Dar Batha zeigt eine umfangreiche Sammlung marokkanischer Volkskunst, darunter Silberschmuck, Münzen, Messing- und Kupferarbeiten sowie die berühmte blaue Keramik von Fès.
Ville Nouvelle
Die Neustadt von Fès, Ville Nouvelle, wurde 1916 von den Franzosen gegründet. Hier befinden sich der Hauptbahnhof, Verwaltungsgebäude, Banken, Geschäfte und Restaurants. Zudem gibt es Universitäten, Schulen, Sportanlagen und einen großen Busbahnhof.
Heilbad Sidi Harazem
Rund 15 Kilometer östlich von Fès liegt der Kurort Sidi Harazem. Das Heilbad ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt, und sein kohlenstoffreiches Wasser hilft bei Verdauungs-, Nieren- und Leberproblemen. Das Mineralwasser ist das beliebteste in Marokko und kann in einer Trinkhalle kostenlos abgefüllt werden.