Qasr Amra: UNESCO-Weltkulturerbe mit einzigartigen Malereien
Der Qasr Amra, etwa 85 Kilometer von Amman entfernt, ist ein Wüstenschloss aus dem 8. Jahrhundert und seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders die Fresken gelten als bedeutendes Beispiel frühislamischer Kunst.
Bauweise und Struktur
Der Palast wurde hauptsächlich aus Kalkstein und Basalt errichtet und umfasst ein Gelände von etwa 25 Hektar. Die Architektur zeigt eine Mischung aus gewölbten Dächern und Steinmauern.
Funktion und Ausstattung
Qasr Amra diente vermutlich als Jagdschloss für kurze Aufenthalte. Der Thronsaal und ein römischer Badkomplex mit Frigidarium, Tepidarium und Caldarium sind erhalten geblieben. Eine hydraulische Anlage versorgte das Bad mit Wasser aus einem 40 Meter tiefen Brunnen.
Die Malereien: Zeugnisse frühislamischer Kunst
Die Fresken sind bemerkenswert haltbar, da sie mit einer speziellen Technik auf frischem Kalkputz angebracht wurden. Sie zeigen vielfältige Themen, darunter Jagd- und Badeszenen, erotische Darstellungen und königliche Figuren. Eines der Bilder stellt sechs Könige dar, darunter den Kalifen und Herrscher aus benachbarten Regionen.
Kulturelle Bedeutung
Die Malereien reflektieren das alltägliche Leben und die damaligen Schönheitsideale und sind ein wichtiges Zeugnis der frühen islamischen Kunst. Sie belegen, dass naturgetreue Darstellungen in islamischen Kulturen anfangs geschätzt wurden.