Kairouan - Viertheiligste Stadt im Islam
Mekka, Medina und Jerusalem als heilige Orte des Islams – diese Städte sind bekannt. Doch direkt danach ist Kairouan in Tunesien zu nennen, die viertheiligste Stadt im Islam. Das geistige Zentrum Nordafrikas gilt als Wiege des Islams und war schon früh eine Metropole der Araber im heutigen Tunesien. Ein Spaziergang in der historischen Medina von Kairouan ist durch schmale Gassen und weitläufige Souks ein Erlebnis jeder Tunesien Reise. Auch die große Moschee von Kairouan, das Wahrzeichen der Stadt darf genau wie die Barbiermoschee auf keiner Stadtbesichtigung fehlen. Ein Besuch der heiligen Stadt Kairouan in Tunesien ist ein Highlight für alle Gäste, die sich für die Ursprünge des Islams im Land und natürlich für die orientalische Geschichte und Gegenwart interessieren.
Die Entwicklung des geistigen Zentrums Kairouan
Kairouan, etwa 50 Kilometer westlich von Sousse und 150 Kilometer südlich von Tunis, wurde 670 von den Arabern unter Uqba ibn Nafi gegründet und gilt als erste arabische Stadt in Afrika. Sie wurde strategisch im Landesinneren platziert, um Schutz vor der byzantinischen Flotte zu bieten. Ab dem 8. Jahrhundert entwickelte sich Kairouan zu einem bedeutenden Kultur- und Wissenschaftszentrum des Islams in Nordafrika. Von hier aus wurde auch die Arabisierung der Berber vorangetrieben. Kairouan spielte eine zentrale Rolle als geistiges Zentrum Tunesiens und prägte die religiöse und kulturelle Entwicklung der Region.
Sieben Besuche in Kairouan
Kairouan ist bis heute eine heilige Stadt im Islam, auch wenn sie nach verschiedenen religiösen Auseinandersetzungen an Einfluss verlor. Um 1000 n. Chr. hatte die Stadt 100.000 Einwohner und war ein wichtiges Machtzentrum im Islam. Nach Überfällen und Streitigkeiten wanderten viele Gelehrte nach Al-Andalus aus, wodurch Kairouan an Bedeutung einbüßte. Dennoch ist die Stadt bis heute wegen ihrer religiösen Bedeutung bekannt: Sieben Besuche in Kairouan gelten im islamischen Glauben als Ersatz für eine Pilgerfahrt nach Mekka. Besonders die Große Moschee, die Barbiermoschee mit ihren Fayence-Kacheln und die Wasserbecken der Aghlabiden aus dem 9. Jahrhundert sind wichtige Sehenswürdigkeiten. Kairouan ist zudem berühmt für seine Teppichknüpferei, die Besucher aus ganz Tunesien anzieht. Ein geführter Rundgang durch die Altstadt und zu den historischen Bauwerken vermittelt eindrucksvoll den Charme und die spirituelle Bedeutung dieser Stadt.
Die große Moschee von Kairouan
Die Große Moschee von Kairouan ist das Wahrzeichen der Stadt und eine der bedeutendsten Moscheen Afrikas. Sie wurde um 672 von Uqba ibn Nafi, dem Gründer Kairouans, erbaut und im Jahr 774 erheblich erweitert. In den folgenden Jahrhunderten erhielt die Moschee weitere bauliche Ergänzungen, bis sie ihre heutige Form erreichte. Die Moschee beeindruckt mit ihrem weitläufigen Innenhof, der mit gelbem und weißem Marmor ausgelegt ist und auch nicht-muslimischen Besuchern (außer freitags) offensteht. Berühmt ist die Moschee für ihren Säulenwald im Inneren, der in verschiedenen Farben erstrahlt, sowie für das kunstvolle Tor und die zwei Rippenkuppeln, die das Bauwerk prägen. Die Große Moschee ist ein herausragendes Beispiel einer Hofmoschee und zieht Besucher durch ihre kunstvollen Verzierungen und beeindruckende Architektur in ihren Bann.
In der Altstadt von Kairouan
Die Altstadt von Kairouan, seit 1988 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, beeindruckt mit ihren engen, verwinkelten Gassen und der authentischen, zeitlosen Atmosphäre. Umgeben von einer gut erhaltenen Stadtmauer, bietet die Medina einen faszinierenden Einblick in das traditionelle orientalische Leben. Die Souks, einst nach Gewerben unterteilt, laden zum Erkunden ein. Ein Highlight der Medina ist die Sidi-Oqba-Moschee, die älteste Moschee Nordafrikas. Mit ihrem festungsartigen Äußeren wurde sie zum Vorbild für den maurischen Baustil und ist ein bedeutendes Wahrzeichen von Kairouan und der gesamten Maghreb-Region.