Madaba - Die Stadt der Mosaike
Madaba, etwa 30 km von Amman entfernt, ist bekannt für ihre beeindruckenden Mosaike und hat bereits in der Bibel Erwähnung gefunden. Die Stadt wurde von den Moabiten gegründet und entwickelte sich über die Jahrhunderte, nachdem die Nabatäer und später die Römer die Kontrolle übernahmen. Im 4. Jahrhundert wurde Madaba Bischofssitz und erlebte eine Blütezeit mit zahlreichen frühchristlichen Kirchen, bevor sie nach einem Erdbeben 746 in Vergessenheit geriet.
Das Erwachen einer vergessenen Stadt
Ab 1880 siedelten sich Christen in Madaba an und entdeckten unter dem Schutt beeindruckende Mosaike aus byzantinischer und umayyadischer Zeit. Der Archäologie- und Museumspark sowie das Mosaikmuseum sind heute bedeutende Sehenswürdigkeiten, darunter die Mosaikbilder aus der Kirche der Jungfrau Maria und der Hippolytus-Halle, die detailreiche Darstellungen von Pflanzen, Tieren und Alltagsszenen zeigen.
Die legendäre Mosaikkarte von Madaba
Madaba trägt den Titel "Stadt der Mosaike" wegen der Vielzahl an Mosaiken aus frühchristlicher Zeit, insbesondere der berühmten Mosaikkarte in der griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg. Diese 6. Jahrhundert entstandene Karte des Heiligen Landes misst ursprünglich etwa 94 qm und ist das erste geografische Bodenmosaik. Bei den Bauarbeiten 1896 wurde sie entdeckt und dient Archäologen als wichtiges Hilfsmittel zur Lokalisierung biblischer Stätten.
Faszinierende Mosaike - Vergangenheit & Gegenwart
Auf dem höchsten Punkt von Madaba steht die 1913 fertiggestellte Kirche des Johannes des Täufers, erbaut über einer 2000 Jahre alten Krypta. Hier befindet sich ein moabitischer Brunnen und antike Mosaike sowie eine Reliquie, die angeblich das Haupt von Johannes dem Täufer darstellt. Die Mosaikschule von Madaba bietet Einblicke in die Herstellung und Restaurierung von Mosaiken.